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Tirol

EVA-MARIA. Ein Film von Lukas Ladner. Tirol-Premiere 15. März im Leokino

Gastbeitrag von Lisa Pfahl

Zwei Personen sind vor einer Landschaft porträtiert. Eine maskuline Person mit dunklen Haaren, Bart und einem grauen T-Shirt. und eine feminine Person mit einer Basecap, kurzen blonden Haaren und einem grünen Shirt. Sie sitzt in einem Rollstuhl. Die beiden schauen sich lächelnd an. Es sind die beiden Protagonist*innen des Films, Lukas Ladner und Eva-Maria.
© Stadtkino Filmverleih

Zum heutigen Equal Care Day hat Lisa Pfahl, Professorin für Disability Studies,  einen Gastbeitrag zur Verflechtung von Behinderung, Geschlecht und Care geschrieben, der noch einmal in Erinnerung ruft wie wichtig intersektionale Perspektiven sind. Care wird am CGI von vielen Forscher*innen aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet, deren Arbeiten und Veranstaltungen zum Beispiel hier und hier zu finden sind.

Behinderung wurde lange als ein individuelles oder medizinisches Problem angesehen, als ein Schicksalsschlag, der ausgehalten werden muss. Die betroffenen Personen wurden als (hilfs-)bedürftige, asexuelle und geschlechtslose Menschen wahrgenommen, von denen gelegentlich sogar Dankbarkeit für die ihnen gewährten Sozialleistungen erwartet wurde. „Wir sind Frauen die behindert sind, aber wir werden behandelt wie behinderte Personen die zufällig Frauen sind“ (Ewinkel et al. 1985: 8). Die Entwicklung von diesem Punkt hin zu einer Bewegung für die Rechte behinderter Menschen und die weitere Entwicklung einer Bewegung für die Rechte behinderter Frauen benötigte eine beachtliche Zeitspanne. Auch heute ist ein barrierefreier Zugang zu frauenspezifischer Gesundheitsversorgung keine Selbstverständlichkeit. Frauen mit Behinderung müssen die gesellschaftliche Anerkennung für eine Schwangerschaft oder für die Erziehung von Kindern oft gegen massive Vorurteile erkämpfen. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen sind innerhalb der Disability Studies zu einem wichtigen Anliegen der Forschung geworden. Inzwischen liegen Studien zu den Lebensbedingungen und Lebensläufen wie auch zu Selbstbestimmung, Sexualität und Reproduktion körperlich oder anderweitig beeinträchtigter Frauen vor. Diese Studien zeigen, wie wichtig es ist die Verschränkungen der Kategorien Behinderung und Geschlecht zu analysieren und über Auswirkungen auf das Leben von Frauen* mit Behinderungen zu sensibilisieren.

Mit dem Film EVA-MARIA können wir nun einen Film zum Thema sehen, der hier in Innsbruck spielt. Er erzählt aus dem Leben von Eva-Maria aus einer begleitenden Perspektive. Lukas Ladner, der Filmemacher, war lange Zeit persönlicher Assistent der Protagonistin. Die Tirol Premiere findet am 15. 3. 2022 um 20h im Leokino statt!

© Stadtkino Filmverleih

Bei Interesse an einer Vorstellung von EVA-MARIA für Gruppen, Seminare oder Schulklassen bitte an Mag. Bettina Lutz wenden: bettina.v.lutz@gmail.com

FB: https://fb.me/e/1VGScdrPC

Leokino: https://www.leokino.at/index.php?disp=film&fid=F15547

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