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Tirol

17 Bürgermeisterinnen und die Männlichkeit des Staates: Über Frauen* und Männer* in der Politik.

Text von Gundula Ludwig

eine Person mit roter jacke, grünem Shirt und einer blauen OP-Maske wirft einen weißen Umschlag in den Schlitz einer weißen Box. der HIntergrund ist unscharf.
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Am 27.2.2022 finden in Tirol – Innsbruck ausgenommen – Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Die männliche Schreibweise ist hier bewusst gewählt, denn die Tiroler Kommunalpolitik ist weitgehend männlich. Unter den fast 280 Bürgermeister*innen gibt es derzeit gerade mal 17 Bürgermeisterinnen. Eine derart niedrige Quote weist kein anderes österreichisches Bundesland auf. In Tirol mag das Vorherrschen traditioneller Geschlechterbilder mit dafür verantwortlich sein, dass nur derart wenige Frauen* den Weg in die Politik wählen. Aber mit der geringen Frauen*quote in Tirol zeigt sich in diesem Bundesland ein Phänomen in zugespitzter Form, das ganz generell Politik auszeichnet: Politik ist auch im 21. Jahrhundert weitgehend weiß-männlich. Im Folgenden sollen einige Erklärungen dafür aus der Werkzeugkiste feministischer Staatstheorie dargelegt werden.