Erinnerungsarbeit

Erinnerungsarbeit ist alltägliche Praxis für Individuen, aber auch eine biographische Forschungsmethode, die das Zusammenspiel individueller Verarbeitungsweisen und gesellschaftlicher Bedingungen erforscht. Denkvoraussetzungen sind zum einen, Menschen als tätige Wesen aufzufassen, die in ihrer alltäglichen Lebenspraxis die Verhältnisse mitgestalten und sich dabei als Persönlichkeiten herausbilden. Zum anderen, dass sie von den herrschenden gesellschaftlichen Kräften mit einer gewaltigen Palette von Denk-, Gefühls- und Handlungsvorschlägen „angerufen“ werden. Mit Erinnerungsarbeit soll das Zusammenspiel von Gesellschafts- und Selbstveränderung praktisch erfahrbar gemacht werden.